2015
KRISTEL Magazin
Gestaltung
Pate
Kategorie
vorgeschlagen am
12. Februar 2015
21 T
Plädoyer
Ich bin die Herausgeberin des Magazins und bin daher keine unabhängige Leserin. Ich entwickelte die Idee, arbeitete an der Umsetzung und veröffentlichte die erste Ausgabe. Ich komme aus dem Bereich der Kunstwissenschaften. Somit hat besonders der Bereich der Gestaltung für mich einen hohen Stellenwert. Denn Aufgabe war es, einen Designer zu finden, der selbstständig arbeitet, sich dennoch in das Team einfügt und Ideen sinnvoll umsetzen kann. Eine gelbe Banane auf einem gelben Shirt: wir entdeckten Christof Görs. Bei der eben beschriebenen Arbeit handelt es sich um selbst produzierte Shirts mit eigens gestalteten Motiven. Ein vielseitiger Gestalter, der durch weitere gestalterische Arbeiten überzeugte und für experimentelles Arbeiten offen war. So nahm sich der Kommunikationsdesigner dieser Aufgabe an. Der Bereich Gestaltung sowohl für die ersten beiden Ausgaben oblag ihm weitestgehend alleine. Noch viel bezeichnender ist die Konzeption des Magazins. So startete das KRISTEL-Team mit einem weißen Blatt Papier. Nach und nach fanden Punkte und Linien ihre Bedeutung, ihren Platz. Von den ersten Entwürfen des Magazinnamens über die gesamte Innenheftgestaltung bis hin zu der Idee eines Covers arbeitete Christof Görs in dem KRISTEL-Team als Gestalter. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Zusammenarbeit: Selbstständig zu arbeiten, auf Vorschläge und Ideen der Herausgeber einzugehen und dabei immer stets den eigenen Stil zu wahren, war und ist eine Fähigkeit, die dem KRISTEL-Team besonders am Herzen liegt und durch Christof Görs Bestätigung fand.
Gerade die Herausforderung angenommen, ein komplett neues Magazin zu entwerfen, stand die nächste Aufgabe schon bevor: Leitfaden für die zweite Ausgabe des Magazins war diesmal ein Thema − Körper. Besonderes Merkmal dieser Edition ist die Handschrift des Gestalters selbst. Subtil, aber dennoch auffällig fließt diese immer wieder mit in die Betrachtung der Bilder als auch Texte ein. Gerade auch die zweite Ausgabe war Anlass für Christof Görs, gestalterisch die gängigen Normen zu durchbrechen, dem Thema Körper mit Gestaltung nahe zu kommen, es aufzugreifen, schlicht das Magazin durch Text, Bild und Thema ein Ganzes werden zu lassen. Immer wieder integrierte der Designer das Thema Körper in die Gestaltung. Angefangen bei dem Cover, dass doch an organische Strukturen unter einem Mikroskop erinnert, über die handschriftlichen Elemente, die ganz klar dem Körper des Gestalters entspringen, bis hin zu kleineren Besonderheiten, die sich leicht transparent in den Hintergrund einfügen. Eine Transparenz, die sorgfältig auserwählt scheint, um den Text nicht zu erdrücken und den bildlichen Hintergrund nicht als bloßes Beiwerk wahrzunehmen. Gerade diese abweichende Form von der eigentlichen Norm, ein Magazin zu gestalten, ist ein experimentelles Arbeiten, das mit einem »ah-und-oh-Effekt« beschrieben werden kann.
Das Team KRISTEL veröffentlichte mit dem Gestalter Christof Görs die erste Ausgabe eines komplett neuen Magazins. In einer weiteren erfolgte sodann die Ausweitung, der Fortschritt: Ein Leitthema. Christof Görs konnte dem Magazin so seine ganz persönliche gestalterische Handschrift geben. Somit möchte ich die Arbeit von Christof Görs nicht nur durch die Veröffentlichungen wertschätzen, sondern ihn auch für den Ehrenpreis vorschlagen. Zwar bin ich keine unabhängige Leserin, allerdings eine Herausgeberin, die den Bereich der Gestaltung dem Designer überließ. Dieser gestaltete sodann zwei Ausgaben, die der Philosophie von KRISTEL entsprachen: Ein Magazin von Studierenden, das beweist, dass verschiedenste Studiengänge für sich arbeiten, aber dennoch letztlich etwas Gemeinsames schaffen können.
Beschreibung
In den Plenen wurde über so gut wie alles diskutiert. Von der Themenauswahl des Heftes über das Format bis hin zum Preis. Natürlich wurde auch über die Gestaltung diskutiert, wobei weniger über konkrete Regeln geredet wurde, als vielmehr über visuelle Grundtendenzen, die ich dann als Gestalter visualisierte. Aber da das konstruktive Diskutieren ja eine der wichtigsten Fertigkeiten des Studierenden ist, kamen wir immer zu einem zufriedenstellenden Ergebnis. Auch die Tatsache, dass die Gruppe sich aus Wissenschaftlern, Gestaltern und Künstlern zusammensetzte, erzeugte ein spannendes Reibungsfeld aus verschiedenen Sichtweisen.
Da es sich bei KRISTEL um ein neu gegründetes Magazin handelte, war der gestalterische Spielraum entsprechend groß. Ich konnte vom Logo über die Schrift bis zum Papier bestimmen und gestalten.
Ich entwickelte das Grundlayout, welches ich so flexibel gestaltete, dass es der Vielzahl an verschiedenen Texten gerecht wurde. Auch erhielt ich Fotos und Illustrationen, die im Layout Platz finden mussten. Um trotz des flexiblen Rasters noch eine Grundordnung zu erhalten, wurden die Artikel in verschiedene Kategorien unterteilt und durch Farbigkeit beziehungsweise Typografie dezent visuell voneinander getrennt. Das Fehlen statischer Raster oder Vorgaben habe ich dabei nie als störend empfunden.
Das größte Problem war, dass man sich nicht zu sehr im Experimentieren verlor und die Zeit vergaß. Denn auch wenn es ein studentisches Projekt war, mussten natürlich Zeitvorgaben eingehalten werden.
Bei der zweiten Ausgabe galt es, einen Mittelweg aus alt und neu zu finden. Wir wollten zwar einen gewissen Wiedererkennungswert erzeugen, aber einfach auf die flexiblen Gestaltungsraster der ersten Ausgabe zurückzugreifen, war uns zu langweilig. Wir entschieden uns, Format und Papier beizubehalten und mit einem neuen Raster zu arbeiten.
Vorherrschende Probleme bei der Erstellung des Magazins waren wie fast immer Geld und Zeit. Alle Mitglieder des Teams mussten ja noch nebenher studieren oder arbeiten und so war es manchmal nicht ganz einfach, sich selber und andere zu motivieren. Auch habe ich den organisatorischen Aufwand unterschätzt. Es mussten Leute gefunden werden, die die weniger spannenden Aufgaben, wie zum Beispiel Gegenlesen oder Verkauf, übernehmen. Es mussten Bildrechte geklärt werden, Schreiber koordiniert werden und vieles mehr. Ich hatte mit diesen Aufgaben zwar wenig zu tun, da ich mit der Gestaltung voll ausgelastet war, aber durch die Plenen hatte ich auch einen guten Einblick in die Aufgabengebiete der anderen Beteiligten.
Details
Entstehungsjahr
2013
realisiert
weitere Angaben
KRISTEL01Höhe: 240mm
Breite: 170mm
Schriften: Fedra Sans und Meta
Umfang: 90 Seiten
Drucktechnik: Offsetdruck
Bindung: Klebebindung
KRISTEL02
Höhe: 240mm
Breite: 170mm
Schriften: Quadraat Sans und Meta
Umfang: 114 Seiten
Drucktechnik: Offsetdruck
Bindung: Klebebindung
initiiert von
- Lena Lamprecht
- Marlene Bart
- Christof Görs
Beteiligte
- Lena Lamprecht, Herausgeberin
- Marlene Bart, Herausgeberin
- Jaqueline Krone, Herausgeberin
- Christof Görs, Designer
- Nael el Nahawi, Druck und Beratung
Schlagwörter
- Grafik
- HBK Braunschweig
- Kommunikationsdesign
- Körper
- Kristel
- Magazin
- studentische Arbeit
- Typographie
- Zeitschrift
- Palliativ-Versorgung - 2 Schlagwörter Übereinstimmung 22%
- Obdach, eine Straßenzeitung für Mainz - 2 Schlagwörter Übereinstimmung 22%
- Markenschärfung & Design – Arbeitsmaterialien - 1 Schlagwort Übereinstimmung 11%
- Corporate Design für das Orchester der TU Braunschweig - 2 Schlagwörter Übereinstimmung 22%
- Bottlewraps - 2 Schlagwörter Übereinstimmung 22%
Neu hier? Dann erst registrieren