2013

YOGA Die Rishikeshreihe

Gestaltung

Diana Laube, Illustration & Grafikdesign

Pate

Herta Kadner

Kategorie

weniger ist mehr

vorgeschlagen am

15. April 2013

Plädoyer

Gibt man bei Google »Yogabücher« ein, so erfolgen 153.000 Nennungen.

Dies aber ist ein kleines ästhetisches Juwel; wie Yoga selbst konzentriert es sich auf das Wesentliche, es ist quasi Yoga. Es ist die Qualität der Bilder, genauer gesagt die Technik der sich überlagernden Bilder, die auf geniale und zugleich minimalistische Weise veranschaulichen, wie man zum Beispiel den Weg in einen »Yogaknoten« findet, und natürlich auch wieder hinaus! Dem Leitspruch »weniger ist mehr« wird es voll und ganz gerecht.

Die so dargestellten Übungen können sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene für einen kurzen Augenblick auf sich wirken lassen, um sie dann nachzuvollziehen.

Yoga, das ist eine Binsenweisheit, verhilft zu mehr Ausgeglichenheit und Konzentration. Dieses Buch führt auf direktem Weg zum Ziel.

Beschreibung

Als Designer liest man Bücher mit anderen Augen!

Die Idee zu diesem Buch reifte in mir, weil ich kein Yogabuch fand, das sowohl meinen Ansprüchen an gute Gestaltung als auch an inhaltliche Qualität erfüllt hätte.

Ich übte seit dem Jahr 2000 Yoga und war bald eine »fortgeschrittene« Schülerin, so dass meine Lehrer mich oft als Vertretung einsetzten. 2004 machte ich neben meinem Studium eine Yogalehrerausbildung. Das Unterrichtsmaterial dieser Ausbildung versprühte einerseits den Charme der 60er Jahre, andererseits eine Art »esoterisches Chaos«. Ich beschloss also, meine Kompetenz als Designerin und Yogalehrerin zu bündeln und selber ein Buch zu entwerfen.

Um einen Anfang zu finden, konzentrierte ich mich auf eine überschaubare Anzahl von Übungen. Die »Rishikeshreihe« hielt ich als durchdachtes, stimmiges Gesamtensemble für ideal geeignet. Ausgehend von der Zeitgeistigkeit meiner Yoga-Literatur der 60er Jahre bemühte ich mich um Neutralität / Sachlichkeit und einen zeitlosen Ausdruck. Da Frisur und Kleidung, die auf Fotos zu sehen wären, immer sehr stark Ausdruck von Mode und Zeit sind, schied diese Option aus.

Eine weitere wichtige Überlegung war, die Phasen in und aus einer Übung darzustellen. Ich experimentierte eine Weile mit Dreh- und Schiebemechanismen, bis mir die Idee mit der Überlagerung kam. Heute würde ich das Problem der Darstellung möglicherweise mit Vektorgrafiken lösen. Aber diese Technik beherrschte ich damals noch nicht und wer weiß, ob ich ohne die Arbeit im Fotolabor überhaupt auf die Idee der Mehrfachbelichtung gekommen wäre. Der analoge Ausdruck sowie kleine Abweichungen in den Grauabstufungen haben außerdem auch ihre Qualität. Die bei der Mehrfachbelichtung entstehenden Überlagerungen, also die dunkleren Farbfelder der Illustration, sind deckungsgleich mit den Bereichen im Körper, an denen die dargestellte Yogaübung arbeitet oder die besonders gefordert werden. Da es im Yoga ja eben unter anderem um das In-sich-hinein-Spüren geht, war ich sehr froh, diese Form der Darstellung gefunden zu haben. Auf der Grundlage einer extra erstellten Fotoserie fertigte ich in mühevoller Kleinarbeit Schablonen an, mit deren Hilfe ich das Fotopapier im Labor belichtete.

Parallel begann ich, beschreibende Texte zu verfassen, die Illustrationen zu digitalisieren, ein Layout zu entwickeln, Schriften zu wählen und alles nach und nach zu einem Buch zusammenzufügen. Insbesondere das Schreiben der Anleitungen und Informationen setzte eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema voraus. Eine Reihe von Freunden, erfahrene Yogis wie auch Nicht-Yogis, halfen mir mit ihrem Feedback. Alles in allem ein Prozess von zwei Jahren!

Nach der Geburt meines Sohnes ließ ich das Projekt lange in der Schublade. Als ich es später wieder aufgriff, hatte ich Abstand dazu gewonnen. Ich sortierte alles noch einmal neu. Insbesondere kürzte ich die Texte! Der Fokus wird auf diese Weise mehr auf die Bilder gelenkt. Eine CD ergänzt inzwischen das Buch. Diese war vom Beginn an konzeptionell vorgesehen, aber bislang nicht realisiert worden. Jetzt habe ich die passende Stimme gefunden, direkt neben mir, mein Nachbar (Schauspieler und Sprecher).

Details

Entstehungsjahr

2012

Prototyp

weitere Angaben

Maße:
14,4 x 13 cm – den Maßen einer CD-Hülle entsprechend

Schriften:
Frutiger Next LT Regular und Van Dijck MT Regular

Bindung:
Fadenheftung

Auf der Innenseite des Einbands (siehe Foto) befindet sich eine besprochene Yoga-CD, mit deren Hilfe man durch eine 50minütige Yoga-Einheit geführt wird, ohne zwischendurch nachlesen zu müssen. Buch und CD ergänzen sich inhaltlich.

Technik:
Die Illustrationen entstanden im Fotolabor. Es sind mehrfachbelichtete Fotogramme, die ich anschließend mit grafischen Elementen collagierte.

initiiert von

Beteiligte

Schlagwörter

1 Kommentar

1 Anke Kultur Event Büro, 17.4.2013, 16:26

So eine geniale Idee! Wie in einem Film sind die Abläufe unmittelbar nachvollziehbar. Und dabei entsteht noch so eine ganz besondere Ästhetik. Einfach, schön, klar. Ich will sofort Yoga-Kurse besuchen :-)

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