2013
clettis – tag your way!
Gestaltung
Pate
Kategorie
vorgeschlagen am
27. März 2013
4 T
Plädoyer
Und dann finde ich eine kleinen Laden in meinem Berliner Kiez. Dort bietet jemand aus einem großen Sortiment von ikonografischem, quadratischem Material einen Dekorationsbaukasten für Tasche, Hemd und Handy an. Und das alles Dank dem Uralt-Nähutensil Klett. Als hätte es das Ganze schon immer gegeben. Es rettet nicht die Welt, aber es rettet mich bei der Suche nach einem immer neuen Begleiter. Und bei Langeweile klette ich nun einfach. Ob Tourist, Sammler oder Urberliner – der Spieltrieb ist geweckt.
Wir dürfen nun anders sein und im Strom schwimmen. »Clett your bag« heißt, wir gestalten endlich selbst. Frei nach Beuys: jeder Mensch ein Designer!
Die Clettis-Macherin, Julia Höger, Jahrgang 1975, ist auch keine ausgebildete Designerin. Doch manchmal scheint jemand das zu tun, was sie tun muss. Und so kommt etwas über uns, das durchaus praktisch und trotzdem wohlgestaltet ist. Etwas, das immer schon da zu sein schien.
Clettis hat meine (Geschenke-)Welt verändert!
Beschreibung
Irgendwann fielen mir die frühen Globetrotter ein, die ihre Koffer mit Aufklebern aus aller Herren Länder beklebten und so stolz zeigten, wo sie schon überall waren. Oder Wanderer, die sich mit Stocknägeln und Hutansteckern ihrer Gipfelerlebnisse schmücken. Und sind denn nicht auch die sozialen Netzwerke ein Medium, mit dem man Dinge sammelt? Mit einem »like« teilt man allen mit, was einem gefällt. Diese zwei Aspekte, das Sammeln (von Erinnerungen) und das Teilen (seiner Erlebnisse und Vorlieben) mit anderen wollte ich auf modernem Weg wieder haptisch erlebbar, greifbar machen.
Ich habe dann einige Zeit benötigt, um verschiedene Ideen der Umsetzung auszuprobieren und mich auf eine Möglichkeit festzulegen. Die wichtigsten Punkte dabei:
• die Produkte sollten personalisierbar sein
• dies sollte flexibel geschehen, nicht nur einmalig
• es sollte Spaß machen.
Wie ich auf den guten alten, bereits 1951 vom Schweizer Ingenieur Georges de Mestral zum Patent angemeldeten Klettverschluss gekommen bin, weiß ich gar nicht mehr genau. Er erfüllte meine Anforderungen jedoch aufs Beste und Einfachste. Die »clettis-tags« waren geboren!
Als Gegenstück für meine haftenden Erinnerungsstücke fehlte mir nun noch ein »Album«, damit sie nicht einfach nur im Schrank verstauben. Taschen lagen nahe, da sie die größte Fläche bieten und immer gebraucht und benutzt werden. Es folgten schlichte Handyhüllen und Schlüsselanhänger aus Wollfilz.
Noch viele weitere Accessoires stehen auf meiner Liste, die ich nach und nach als Prototypen umsetze und teste, was viel Spaß macht. (Zum Beispiel: Laptophüllen, Portemonnaies, demnächst auch Brillenetuis zum Bekletten, und vieles mehr … ). Die Reaktionen von Freunden, Bekannten und Kunden darauf finde ich immer besonders spannend! Aus ihren Anregungen und eigenen Beobachtungen in der Stadt entstehen im Skizzenbuch und am PC auch ständig neue Motive für »tags«. Schwierig war, sich aus finanziellen Gründen auf eine Motiv-Startkollektion festzulegen. Deutlich unterschätzt habe ich auch den Aufwand, Bezugsquellen für Materialien und Produzenten zu finden. Es bedeutet einen enormen Kraftakt, vom Idealbild im Kopf einen Prototypen zu erstellen und diesen dann auch noch mit hohem Abstimmungsaufwand in ein Produktionsmuster zu verwandeln. Und was ich auch noch lernen musste: selbst die beste Idee verkauft sich nicht von selbst. Gut Ding braucht Zeit, glückliche Umstände und viel gezielte Werbung!
Es ist jeden Tag aufs Neue spannend, mein »Baby« beim Wachsen zu unterstützen. Die Liste der Ideen ist lang und die Zeit rennt viel zu schnell dahin … Eine positive Bestätigung wie die Nominierung zum Ehrenpreis entschädigt dabei für schwierige Etappen und Zweifel am eingeschlagenen Weg. Danke!
Details
Entstehungsjahr
2011
realisiert
weitere Angaben
clettis-tags:Berlin- und andere Motive, sowie Buchstaben (mit Berlin-Bezug und neutrale) sind mit der Stickmaschine auf 4 x 4 cm waschbaren Stoff gestickt und mit einer Kletthakenrückseite versehen.
(Zunächst einige Berlinmotive, sowie Wetter- / Gefühlsmotive, weitere sollen folgen. Für die Buchstabenserien sind weitere Städte geplant, wie Hamburg, München, Stuttgart).
clettis-Träger:
hierauf kann man die »tags« immer wieder anders ankletten. Dazu sind die eigens von mir entworfenen (dann industriell produzierten) pragmatischen Umhängetaschen aus strapazierfähigem Polyestergewebe in drei Größen und verschiedenen Farben sowie Smartphone-Hüllen und Schlüsselanhänger aus deutschem Wollfilz jeweils mit einer unterschiedlich großen Klettflauschfläche versehen.
Wollfilz:
ist von der Filzfabrik Wurzen
Polyestergewebe:
handelsübliches Polyester 600D
Schriften:
die Kleinbuchstaben auf den Buchstaben-»tags« habe ich selbst gestaltet. Die Großbuchstaben sind eine von mir angepasste Stereofidelic.
Website
www.clettis.deinitiiert von
Beteiligte
- Maria Schlenstedt, hat 12 Berlin-Motive der Startauflage entworfen, damals noch als Design-Studentin am IND Berlin
- Nordberliner Werkstätten, nähen / konfektionieren mir die Filzartikel (Handytaschen, Schlüsselanhänger)
- Robert Schlumberger (mein Bruder), entwirft / bastelt Präsentationsmöbel mit mir und verkauft »clettis« auf verschiedenen Märkten für mich
Schlagwörter
- Accessoire
- App
- Baukasten
- Berlin
- Berlin-Motive
- Buchstaben
- clettis
- flexibel
- Handytasche
- individuell
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- Klettverschluss
- Produktdesign
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- spielerisch
- Stick
- Tasche
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