Handschuhpaar 1 (Fundort: Berlin 2009 | Oslo 2009)
Handschuhpaar 1 (Fundort: Berlin 2009 | Oslo 2009)
Handschuhpaar 2 (Fundort: Berlin 2010 | Oslo 2011)
Handschuhpaar 2 (Fundort: Berlin 2010 | Oslo 2011)
Handschuhpaar 3 (Fundort: Oslo 2009 | Berlin 2011)
Handschuhpaar 3 (Fundort: Oslo 2009 | Berlin 2011)
Handschuhpaar 4 (Fundort: Oslo 2012 | Berlin 2011)
Handschuhpaar 4 (Fundort: Oslo 2012 | Berlin 2011)
Handschuhpaar 5 (Fundort: Oslo 2010 | Berlin 2011)
Handschuhpaar 5 (Fundort: Oslo 2010 | Berlin 2011)
Handschuhpaar 6 (Fundort: Oslo 2012 | Berlin 2010)
Handschuhpaar 6 (Fundort: Oslo 2012 | Berlin 2010)
Handschuhpaar 7 (Fundort: Berlin 2012 | Berlin 2012)
Handschuhpaar 7 (Fundort: Berlin 2012 | Berlin 2012)
2013

stadtfund | urban authentic upcycling Handschuhe

Gestaltung

stadtfund | urban authentic upcycling-design

Pate

Petra Thimm

Kategorie

ah und oh

vorgeschlagen am

3. März 2013

Plädoyer

Glücklich vereint – kein Handschuh bleibt allein.

In einem Berliner Stadtmagazin sah ich sie zuerst: zwei Individualisten, jeder eigenständig, jeder anders in Form und Farbe, aber doch ähnlich und verbunden, nicht zuletzt durch ihre Absicht, gleichmäßig zu wärmen und zu schützen – verbunden auch durch das Label mit dem Begriff »Stadtfund«, das schon in die richtige Richtung wies.

Nachdem ich mich zur richtigen Website durchgeklickt hatte, wurde mir eine Fülle derartiger Individualisten geboten: zwar alle unterschiedlich, aber doch immer liebevoll zu sich charakterlich (das heißt durch Farbe oder Material oder Machart) ähnelnden Paaren zusammengestellt.

Die Idee ist faszinierend: einzelne Handschuhe, achtlos liegengelassen oder auch verloren und beweint, werden gesammelt und zu sich ergänzenden Paaren gefügt – nachdem sie zuvor sorgfältig geflickt, gestopft, gewaschen und mit den charakteristischen Etiketten sowie einem Herkunftsnachweis versehen wurden. Liebevoll werden diese Fundstücke betreut, was in unserer Wegwerfgesellschaft schon einem kleinen Wunder gleichkommt, und ihrem ursprünglichen Zweck in mehr als origineller Form wieder zugeführt.

Das von mir bestellte Paar Handschuhe (noch etwas schüchtern wählte ich die einander ähnlichsten Exemplare) wollte ich gern selbst von den dahinter steckenden kreativen Geistern ausgehändigt bekommen – was auch geschah. Jürgen Breiter und Katja Cappelen, ein außerordentlich freundliches und kreatives junges Paar, überzeugten mich mit ihrer Idee, Nachhaltigkeit mit der Schulung des Blicks auf die kleinen Dinge zu verbinden. Dabei sah ich noch viel mehr als einzelne Handschuhe …

Ich finde unbedingt, dass das Projekt »Stadtfund« es wert ist, bei der Vergabe des Ehrenpreises berücksichtigt zu werden.

Beschreibung

Was passiert eigentlich mit all den verlorenen Handschuhen ... alle Jahre wieder ... wenn diese von ihren so vertrauten Partnern getrennt, plötzlich ihre eigenen Wege gehen? Und was passiert mit der anderen Hälfte? Hat diese bei der nächsten Aufräumaktion des Kleiderschranks noch eine reelle Chance, auch weiterhin als Lieblingsstück auf den vorderen Rängen zu bestehen? Doch wer trägt schon gerne freiwillig seine Schusseligkeit in Form von zwei unterschiedlichen Handschuhen zur Schau? »Stadtfund« will das ändern ... Mut zum Handschuhmix aus Fundstücken aus der Stadt!

stadtfund_wörtlich gemeint?
Ja, bei den hier angebotenen Handschuhen handelt es sich tatsächlich um Fundstücke aus der Stadt. Diese werden von uns sorgfältig gereinigt und mit einem Desinfektionszusatz gewaschen, mittels eines Wollrasierers aufgearbeitet und falls erforderlich sogar repariert. Kleinere Schäden werden geflickt, größere Schäden mit Flicken aus Leder besetzt. Eine kleine Besonderheit: es handelt sich bei den Handschuhen um selbst gefundene Handschuhe, also keine Handschuhe aus Fundkisten sondern tatsächlich auf der Straße von uns auf unseren alltäglichen Wegen gesammelte Stücke. Nur einige wenige Handschuhe wurden uns von begeisterten »stadtfund«-AnhängerInnen per Post zugesendet – in diesem Fall haben wir auch mal eine Ausnahme gemacht. Auf diese Weise zeigt sich auch, wie viele Handschuhe uns bislang begegnet sind – seit Beginn des »stadtfund«-Handschuhprojektes im Jahr 2009 bereits um die 500 Stück!

stadtfund_selber machen!
»Stadtfund« beabsichtigt nicht nur, gefundene Handschuhe zu verkaufen. Wir freuen uns auch, wenn Sie die Idee aufgreifen und ein eigenes »stadtfund«-Experiment starten. Gehen Sie mit offenen Augen durch die Stadt und lassen Sie sich überraschen, was von dem, was Sie dabei entdecken, alles noch einen Zweck erfüllen könnte. »Stadtfund«-AnhängerInnen haben uns auch bereits bestätigt, wenn man die Idee einmal im Kopf hat, geht man mit ganz anderen Augen durch die Straßen. Für den Fall, dass Sie eine eigene »stadtfund«-Kreation mit dem passenden Upcycling-Label versehen wollen, können Sie Ihre Etiketten auch selbst gestalten. Wir machen das mit Stoßband für Hosensaum zum Aufbügeln und einem Dienstleister (meist Läden für Berufsbekleidung), welcher maschinell Firmennamen und Logos auf Textilien sticken kann. Do it yourself ist wieder voll im Trend ... machen Sie mit!

stadtfund_Handschuhpartnervermittlung
Als Zusatzleistung bieten wir auch an, einen einzelnen Handschuh nach Verlust seines Partners zu einem neuen »stadtfund«-Partner zu verhelfen. Hierzu können Sie uns ein Bild von Ihrem Handschuh mit einer kurzen Beschreibung der Besonderheiten schicken (z.B. besonders warm, da gefüttert). Für den Fall, dass wir in unserem Fundus einen passenden »stadtfund«-Partner finden, treffen wir uns mit Ihnen, um die beiden Handschuhe miteinander zu vereinen. Für den Fall, dass Sie nicht in Berlin ansässig sind, schicken wir den Handschuh auch gerne per Post auf die Reise.

stadtfund_alte Liebe rostet nicht!
Wenn Sie einen Handschuh verloren haben und glauben, dessen ehemaligen Partner auf unserer Seite wiederentdeckt zu haben, so können Sie sich gerne an uns wenden. Stimmen unsere Funddaten mit ihren Angaben, wann und wo sie den Handschuh verloren haben, einigermaßen überein, so handelt es sich eindeutig um ein unzertrennliches Paar, welches unbedingt auch weiterhin als Paar getragen werden sollte. Wir schicken den Ausreißer dann wieder zu Ihnen nach Hause.

stadtfund_sind das nur Handschuhe?
Nein, es gibt unter der Reihe »stadtfund« bereits verschiedene Projekte. Die Handschuhe sind das »stadtfund«-Projekt N° 4. Auch sonst sind wir leidenschaftliche Sammler und Finder. So besteht unsere gemeinsame Wohnung fast ausschließlich aus gefundenen Einrichtungsgegenständen oder selbstgebauten Möbeln aus Reststoffen und Fundstücken. Der renommierteste Fund bislang war übrigens ein Lounge-Chair von Charles Eames, welchen wir im Sperrmüll eines Hotels in Berlin entdeckt haben.

stadtfund_Philosophie
Wir folgen dem Prinzip »Upcycling«. Dabei geht es um Weiterverwertung, welche nicht nur die zur Produktion eingesetzten Rohstoffe, sondern auch die im Fertigungsprozess erbrachten ideellen Leistungen sowie eingesetzte Energie umfasst. Im weiteren Prozess dienen diese als Grundlage für eine neue Nutzungs- oder Gestaltungsidee. Während der Vorgang des gebräuchlichen »Recyclings« als umweltschonende Abfallverwertung meist nur auf die Rückgewinnung der Rohstoffe zur erneuten Wiederverwendung abzielt (Gewinnung von Sekundärrohstoffen), bewahrt der Prozess des »Upcyclings« auch die bereits in Form von Konzeptidee, Gestaltung oder technischer Entwicklung erbrachten Leistungen und die damit einhergehenden energetischen Aufwendungen von scheinbar wertlos gewordenen Gegenständen.

Details

Entstehungsjahr

2009

realisiert

weitere Angaben

Bei diesen Handschuhen handelt es sich um Fundstücke aus der Stadt. Sie wurden gereinigt und aufgearbeitet und sind als Upcycling-Produkt Teil eines Projektes zum Thema Konsum aus der Reihe »stadtfund«.

Mögliche Materialfehler oder sichtbare Reparaturen liegen in der Natur der Sache und gelten nicht als Mängel, sondern vielmehr als individuelle Eigenschaft des jeweiligen Handschuhs.

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