Wegmarke
Wegmarke
Feierliche Eröffnung mit Richtfest
Feierliche Eröffnung mit Richtfest
Details der Outlines
Details der Outlines
Spirale mit Outlines
Spirale mit Outlines
Ideenskizze
Ideenskizze
2013

Westfälischer Himmel

Gestaltung

SzenoPRISMA

Pate

Viktoria Wallmeyer

Kategorie

Begleiterscheinung

vorgeschlagen am

9. März 2013

Plädoyer

Anfang April 2012 war ich zu der feierlichen Eröffnung der Wegmarke »Westfälischer Himmel« in das LWL-Freilichtmuseum für Handwerk und Technik in Hagen geladen. Seit diesem Tag werden die Besucher, auf dem Fußgängerweg zum Museumseingang, von einem geheimnisvollen Portal empfangen und auf eine fantasievolle und gleichzeitig mitreißende Art und Weise zum Eingang geleitet.

Aus einem früheren Besuch des Museums weiß ich, dass es nicht ganz einfach war, den Weg zum Eingang des Museums zu finden. Der Knackpunkt ist der lange Weg, der vom Parkplatz bis zur Museumskasse führt und den Blick zum Eingang nicht direkt freigibt.

Das Szenografen-Trio SzenoPRISMA, namentlich Olga Kröhmer, Jing Liang und Sophia Pollmüller, hat dieses Orientierungsproblem wunderbar kreativ und poetisch gelöst. Ihre Installation »Westfälischer Himmel« empfängt die Besucher schon am Parkplatz und weist ihnen den richtigen Weg.

Die Wegmarke ist sehr anregend gestaltet, denn sie ruft nachhaltig lebendige Erinnerungen hervor. Durch den Bezug dieser Installation zu den Inhalten des Freilichtmuseums werden die Gäste schon frühzeitig auf ihren Museumsaufenthalt eingestimmt. Die Installation fesselt die Besucher und erzählt eine Geschichte, die den Museumsbesuch schon auf dem Weg dahin beginnen lässt.

Der Fußweg führt die Besucher durch ein Haus, das nur aus stählernen Umrissen besteht und an ein vereinfachtes Fachwerkhaus erinnert. Über den Köpfen der Besucher funkelt eine große Wolke verzinkter Drähte in der Sonne. Erst auf den zweiten Blick erkennt man die Konturen von Werkzeugen. Immer neue Formen tauchen in dem »Wirrwarr« auf. Es ist, als ob man versuchen würde, Fabelwesen und Objekte in den Wolken zu erkennen. Dieser »Schwarm« aus Werkzeugen durchzieht das Dach des Hauses und führt die Museumsgäste mit einer dynamischen Bewegung in Richtung Eingang.

SzenoPRISMA hat, im Einklang mit den Themen des Museums, eine ganz eigene Interpretation von dem Begriff »Westfälischer Himmel« entwickelt. Die Wegmarke greift diese, für die Region typische und etwas in Vergessenheit geratene, Redewendung wieder auf und leistet einen Beitrag zum Erhalt der regionalen Sprache.

Die Interpretation des Begriffes »Westfälischer Himmel« gibt dem Besucher kleine Rätsel auf. Später, im Freilichtmuseum, stößt man nochmals auf diesen Begriff. Viele Elemente, wie die Fachwerkhäuser und die verschiedensten Werkzeuge, begegnen dem Besucher immer wieder beim Rundgang durch das Freilichtmuseum und die Rätsel werden nach und nach gelüftet: Der Begriff »Westfälischer Himmel« beschreibt ursprünglich die Stelle im Bauernhaus, unter dem Dach, wo die Fleischvorräte durch den Rauch des Kamins luftgetrocknet wurden.

Als Besucher wird man zum Mitdenken animiert und mit einem ironischen Augenzwinkern zum Eingang begleitet. Eine himmlische Wegmarke, die die Themen des Freilichtmuseums erlebbar macht, verblüfft und Freiraum für eigene Interpretationen des poetischen Begriffs »Westfälischer Himmel« schafft.

Beschreibung

Für das LWL-Freilichtmuseum in Hagen haben wir eine szenografische Wegmarke geschaffen, um den Besuchern die Orientierung auf dem Weg zum Museum zu erleichtern.

Am meisten faszinierte uns an diesem Projekt das Zusammenspiel der Installation mit den Besuchern des Museums. Der »Westfälische Himmel« ist der erste Berührungspunkt der Besucher mit den Themen des Freilichtmuseums.

Die Wegmarke schafft ein gebautes, begehbares und dreidimensionales Erlebnis, welches die Inhalte des Museums erfahr- und interpretierbar macht.

Das Freilichtmuseum für Handwerk und Technik steckt voller Inspirationsquellen. Wir ließen uns von alten Werkzeugen und wunderbaren Redewendungen leiten und entwickelten aus dem Begriff »Westfälischer Himmel« eine eigene Interpretation.
Wir übertrugen die Bedeutung dieses Konservierungsverfahrens auf Gegenstände, die im Museum gezeigt werden.

Die Form der Wegmarke entwickelte sich aus den Inhalten des Museums und erzählt für die Besucher eine Geschichte, die sie auf Ihren Besuch eingestimmt.

Der Besucher durchschreitet auf dem Weg zum Museumseingang das Portal und wird selbst Teil dieser Geschichte.
Es entsteht ein dialogischer Bezug zwischen der Installation und dem Besucher.

Wir möchten die Gäste des Museums zu eigenen Interpretationen einladen und Bilder in ihren Köpfen entstehen lassen. Auf diese Weise soll unsere Geschichte auch in der Erinnerung fortwirken.

Details

Entstehungsjahr

2012

realisiert

Ort

Mäckingerbach
58091 Hagen
Deutschland

weitere Angaben

Maße:
3,5 x 3,2 x 2,2 m (H x L x B)

Materialien:
MSH Profil-Rohre 100 x 100 x 3 mm (Gerüst)
Rundstahl 8 mm (Spirale)
Stahldraht 4 mm (Outlines)
Spirale samt Outlines feuerverzinkt nach DIN EN ISO 1461

initiiert von

Beteiligte

  • Prof. Nora Fuchs, Betreuung
  • Dipl.-Des. Manfred Jockheck, Betreuung im Bereich Metallverarbeitung
  • Dipl.-Ing. Werner Pollmüller, Unterstützung bei statischer Konstruktion
  • Dipl.-Des. Geert Schüttler, Unterstützung beim Aufbau

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